Studium und Weiterbildung


Nach einigen Jahren Berufserfahrung streben viele Hebammen eine Weiterbildung und damit Höherqualifizierung im Berufsfeld an. Dafür bestehen folgende Möglichkeiten:


Weiterbildung im Bereich Pädagogik: Zur Zeit gibt es in Deutschland keine Fachweiterbildung zur Lehrerin für Hebammenwesen (Lehrhebamme). Es besteht aber die Möglichkeit, an einer ein- bis zweijährigen Fachweiterbildung für Lehrerinnen für Pflegeberufe teilzunehmen. Diese Fachweiterbildungen werden in allen Bundesländern anerkannt. Eine gesetzliche Regelung auf Bundesebene gibt es nicht.


Studium im Bereich Pädagogik: Im Mai 1995 haben die Kultusminister der Länder in einer Richtlinie festgelegt, dass die Lehrkräfte der Medizinalfachberufe künftig an Hochschulen ausgebildet werden sollen. Damit wird die längst überfällige Gleichstellung mit den Lehrern anderer Ausbildungsberufe angestrebt. Bei der Umsetzung der Richtlinie beschreiten die Länder unterschiedliche Wege (Fachhochschulstudium mit Diplom-Abschluss, Universitätsstudium mit Diplom-Abschluss, Lehramtsstudium mit anschließendem Referendariat). Daher rät der Bund Deutscher Hebammen den Hebammen, die sich im pädagogischen Bereich weiterbilden möchten, ein Studium in den bestehenden Studiengängen aufzunehmen.


Fachweiterbildung als Stationsleitung oder Kreißsaalleitung, Fachweiterbildung als Abteilungsleitung, Bereichsleitung oder Pflegedienstleitung: Anbieter der Fachweiterbildungen sind die Weiterbildungseinrichtungen der Gewerkschaften und Krankenpflegeverbände sowie freie Anbieter.


Studium im Bereich Management: Inzwischen ist das Studium von Pflegemanagement an Fachhochschulen möglich. Ferner kann Betriebswirtschaft an einer Fachhochschule oder Universität studiert werden. Auch im Bereich Management werden in Zukunft qualifizierte Hebammen benötigt. Sie können als Fachbereichsleitung angestellt sein oder Kolleginnen auf dem Weg in die Selbständigkeit beraten.


Studium im Bereich Hebammenwissenschaft und -forschung: Bisher gibt es in Deutschland keinen wissenschaftlichen Studiengang in dieser Fachrichtung. Aber es gibt die Diplomstudiengänge Gesundheitswissenschaften oder Public Health und andere Studienrichtungen, die dem Hebammenberuf nahe stehen: Psychologie, Soziologie, Ethnologie, Oekotrophologie. Auch in den Fachrichtungen Geschichte und Jura gibt es interessante Berührungspunkte und Arbeitsfelder für Wissenschaftlerinnen.